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Landesprogramm „Gute und sichere Arbeit“ wird verlängert

Mit Hilfe des Förderprogrammes „Gute und sichere Arbeit“ (Baustein „Sozialer Arbeitsmarkt/ Passiv-Aktiv-Transfer“) des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung ist bislang 570 Langzeitarbeitslosen in Baden- Württemberg der Wiedereinstieg in eine Berufstätigkeit ermöglicht worden. 40 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg, darunter der Landkreis Heidenheim, nehmen an dem seit 2012 laufenden Programm teil, das jeweils zur Hälfte aus dem Landeshaushalt und dem Europäischen Sozialfonds finanziert wird. Aufgrund der bisher erzielten positiven Effekte wird das Programm bis Ende 2016 verlängert.

 

Beim „Passiv-Aktiv-Transfer“ werden Leistungen, die Langzeitarbeitslose sonst passiv für ihren Lebensunterhalt bekommen würden (Kosten für Unterkunft und Heizung) in Zuschüsse für Arbeitgeber umgewandelt, die den Langzeitarbeitslosen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung anbieten und so deren Arbeitsleistung aktivieren. Aktive Teilhabe statt passivem Leistungsbezug heißt das Motto. Ein wichtiger Grund für den Erfolg des Modellprojekts ist die sozialpädagogische Betreuung der ehemals Langzeitarbeitslosen im neuen Job. So sollen Startschwierigkeiten nach einer langen Phase der Arbeitslosigkeit überwunden und ein Beschäftigungsabbruch vermieden werden. Das Modellprojekt „Passiv-Aktiv-Transfer“ richtet sich an Langzeitarbeitslose, die seit mindestens drei Jahren ununterbrochen arbeitslos sind und entsprechende Leistungen beziehen. Als Arbeitgeber sollen dabei vorrangig Unternehmen der freien Wirtschaft gewonnen werden. Ziel ist es, im Anschluss an die geförderte Beschäftigung, einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu realisieren.

 

Ansprechpartner im Landkreis Heidenheim ist Manfred Kaiser, dessen Aufgabe es unter anderem ist,  in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Heidenheim aktuell 17 Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber zu unterstützen, damit vorhandene oder sich eventuell ergebene Hürden nicht zum Abbruch des Arbeitsverhältnisses während der Förderzeit führen.

„Die Einstellung von Langzeitarbeitslosen ist für alle Unternehmen ein Gewinn, da sie durchweg überaus motivierte Mitarbeiter erhalten. Deren persönliche und fachliche Defizite werden durch die Förderung und Betreuung nach und nach abgebaut. Die Projektteilnehmer sind aus diversen Gründen und oft aufgrund multipler Hemmnisse seit vielen Jahren arbeitslos und wollen fortan nicht mehr auf Unterstützung vom Staat angewiesen sein. Viele von ihnen versuchen oft schon seit Jahren ohne Erfolg der Arbeitslosigkeit zu entrinnen“, weiß Manfred Kaiser aus vielen bisher geführten Gesprächen mit Arbeitslosen und Arbeitgebern.  Und er ergänzt, dass diese Initiative der Landesregierung von den teilnehmenden Arbeitnehmern als eine echte Chance wahrgenommen wird, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und am gesellschaftlichen Leben mitzuwirken. Es hat sich bereits mehrfach bestätigt, dass die persönlichen und fachlichen Defizite der Teilnehmer bis zum Ende der Förderzeit abgebaut werden können und deren Arbeitskraft durch das Programm und die Betreuung nachhaltig aktiviert werden. So ist es beispielsweise für Alleinerziehende anfangs eine große Herausforderung, die Kinderbetreuung und eine Vollzeitstelle „unter einen Hut zu bringen“. Nach und nach wird auf die Selbständigkeit der Teilnehmer hingearbeitet, um diese auf eine Zeit ohne Förderung und somit ohne Betreuung vorzubereiten. Die Arbeitgeber hingegen haben in dieser Zeit die Möglichkeit, zuverlässige Arbeitskräfte im eigenen Betrieb aufzubauen und diese nach Ende des Förderungszeitraumes in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu übernehmen. Demzufolge steigt die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region und die Kosten durch vermiedene Arbeitslosigkeit sinken.

Manfred Kaiser ist überzeugt, dass unter anderem die gewissenhafte Zusammenführung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ein Garant für den Erfolg des Programmes ist. Im Vorfeld findet die Stellensuche in intensiver Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Langzeitarbeitslosen statt. Anschließend werden unverbindliche Probearbeiten angeboten, damit sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gegenseitig kennenlernen können. Sind sich alle Beteiligten einig, wird ein Arbeitsvertrag abgeschlossen, der den branchenüblichen tariflichen Regelungen folgt. Ein Mindestlohn ist garantiert.

Und es gibt auch einen Plan B: Falls absehbar ist, dass nach Förderende eine Integration beim teilnehmenden Arbeitgeber nicht möglich ist, greift drei Monate vor Ende der geförderten Beschäftigung das Absolventenmanagement. Die Absolventen, die nicht unmittelbar unterkommen, werden von Manfred Kaiser unter anderem durch eine gemeinsame Stellensuche und die Begleitung zu Vorstellungsgesprächen unterstützt, auf dem ersten Arbeitsmarkt eine andere Arbeitsstelle zu erhalten. Aktuelles Fazit im Landkreis Heidenheim: Insgesamt konnten bis jetzt drei Absolventen sozialversicherungspflichtig integriert werden. Für drei weitere Teilnehmer sind bereits Arbeitsverträge abgeschlossen bzw. Zusagen der Arbeitgeber vorhanden, die Teilnehmer einzustellen. Zwei Teilnehmer konnten durch das Programm in eine betriebliche Umschulung einmünden.

Für Norbert Bach, Geschäftsführer des Jobcenters Heidenheim, ist dabei - neben den guten Rahmenbedingungen -  besonders wichtig: „Für das Jahr 2014 stehen uns 108.000,- € an Fördermitteln zur Verfügung. Dadurch konnten bislang 17 langzeitarbeitslose Menschen am Programm teilnehmen. Es gibt aber noch weitere motivierte potentielle Arbeitslose im Landkreis Heidenheim, die eine Chance verdient haben. Ich appelliere daher an die Firmen in der freien Wirtschaft, das Programm verstärkt in Anspruch zu nehmen. Schön wären noch mehr positive Signale von Arbeitgebern in der Region, es einfach mal mit einem Langzeitarbeitslosen zu probieren.“

Interessierten Arbeitgebern steht Manfred Kaiser unter der Telefonnummer 07321 345-254 im Jobcenter Heidenheim gerne zur Verfügung.